// Warum tust du das, was du tust? Und warum mit wit & voi?
Kleinen Dingen großen Wert zu geben. Sich Zeit und Raum für die Sachen zu nehmen, die den ganz persönlichen Intentionen entsprechen. Sich auf das Menschsein zu fokussieren und dabei die menschlichen Bedürfnisse zu optimieren, das sind die Aspekte meines Tuns, die mich erfüllen und eine Leidenschaft in mir hervorbringen, der ich nachgehe.
Der Grundgedanke, Interior Design, das bezahlbar ist, leidenschaftlich zu verbreiten und dabei mit Menschen persönlich im Kontakt zu stehen begeistert mich! Gemeinsam mit wit & voi möchte ich individuelle Raumkonzepte entwickeln und Räume zu Lebensräumen werden lassen.
// Wie sieht dein Zuhause aus und wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Detailverliebt und trotzdem klar strukturiert - Warehouse-Stil trifft auf skandinavischen Minimalismus. Flohmarktfunde und Designerstücke geben sich in meiner schnuckeligen 2-Zimmer-Altbauwohnung im belebten Karoviertel in Hamburg, St. Pauli, die Hand. Verworrene Äste, gesammelte Steine und andere subtile Fundstücke erinnern mich an meine Reisen und durchbrechen die gradlinige Reduziertheit meiner Möbelstücke. Besonders reizvoll sind der wurmstichige Dielenboden und die charmante Zimmeraufteilung. Ich habe die Türen durch Vorhänge ersetzt, um Platz zu sparen und Offenheit zu schaffen.
// Was ist dir an einer Inneneinrichtung am wichtigsten?
Atmosphäre und der Mensch, der dahinter steht. In jeder Wohnung steckt so viel Persönlichkeit. Sie kann objektiv gesehen noch so schön eingerichtet sein, wenn ihr der eigene Charakter fehlt. Inneneinrichtung – das ist ein Fokus auf Innen. Es geht darum, sein Inneres durch ein Umfeld zu stärken, das individuell erschaffen wurde. Man muss sich ein Stück weit mit seinem Innersten und seinen Vorlieben befassen, das finde ich extrem spannend! Manchmal sind es die kleinen Dinge, an denen das Herz hängt. So können auch Alltagsgegenstände zu Designobjekten werden und auf diese Weise bekommen die eigenen vier Wände ihren individuellen Charakter und das Wohnen wird lebenswerter.
// Was macht dir am meisten Spaß an deinem Job als Interior Designer?
Das Feingefühl, das meiner Arbeit vorausgesetzt wird und dass der Mensch Maßstab meiner Arbeit ist. Durch meine bisherige Arbeit als Interior- und Ausstellungsdesignerin weiß ich was es heißt, Räume für Menschen erlebbar zu machen, Atmosphäre zu erschaffen und Objekte in Szene zu setzen. Während meine Arbeit im musealen Kontext darauf zielt, Räume für ganz unterschiedliche Gruppen von Menschen zugänglich zu machen, kann ich im Rahmen meiner selbstständigen Arbeit als Interior-Designerin Raumkonzepte entwickeln und dabei ganz gezielt auf individuelle Wünsche eingehen.
// Was bedeutet Design für dich und dein Leben?
„Form, Feeling, Function“ –
Gutes Design hat den Anspruch auf Zeitlosigkeit, in einer Zeit, in der alles immer schneller wird und nahezu ersetzbar erscheint. Design beeinflusst unser Befinden und unser Verhalten. Design ist nicht bloß etwas Visuelles, es ist ein Werkzeug zur Bereicherung unseres Menschseins. Das Gestalten der menschlichen Umwelt setzt ein hohes Maß an Verantwortung voraus, das es im Hinblick auf Ästhetik und Funktion zu hinterfragen gilt.
// Was ist dir bei der Zusammenarbeit mit deinen Kunden am wichtigsten? Was möchtest du Ihnen mit auf den Weg geben?
Wir verbringen 87% unseres Lebens in geschlossenen Räumen. Räume beeinflussen unser Wohlbefinden und sollten nicht bloß funktional gedacht und eingerichtet werden.
Um ein bedürfnisorientiertes Ergebnis erzielen zu können, ist es mir im Rahmen meiner Arbeit besonders wichtig, meine Kunden persönlich kennen zu lernen. Es geht darum, gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten, das auf die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche meiner Kunden abgestimmt ist und sie ein Stück weit mit sich selber in Kontakt treten lässt.
// Was ist dein ultimativer Einrichtungstipp?
Mut zur Offenheit! Geschlossene Schranktüren suggerieren eine oberflächliche Ordnung, die gar nicht immer notwendig ist. Das, was den Wohnraum authentisch macht, sind die kleinen persönlichen Dinge. Plötzlich wird Kleidung und Geschirr zum echten Hingucker. Ein Hoch auf offene Regalsysteme!